Am 25. September 2018 organisierte das Zentrum für Ostbelgische Geschichte in Zusammenarbeit mit der Wegweiser-Anlaufstelle eine Veranstaltung mit einem Aussteiger aus der rechtsextremen Szene. In einem eindrücklichen Vortrag berichtete er über seine Radikalisierung, seinen Ausstieg – und darüber, wie rechtsextremes Denken frühzeitig erkannt und verhindert werden kann.
Das Zentrum für Ostbelgische Geschichte V.o.G. lud in Kooperation mit der Wegweiser-Anlaufstelle zu einer besonderen Veranstaltung im Triangel St. Vith ein. Im Mittelpunkt stand ein Aussteiger aus der rechtsextremen Szene, der offen und eindrucksvoll über seine Erfahrungen sprach: vom Einstieg in die rechtsextreme Ideologie über seine Radikalisierung und aktive Zeit – bis hin zum Ausstieg und der Suche nach einem neuen Weg.
Dabei berichtete er nicht nur von seiner persönlichen Geschichte, sondern auch von Erkennungszeichen extremistischer Denkmuster und Möglichkeiten der Prävention – insbesondere im Jugendbereich.
Mit dabei waren unter anderem:
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Kaleido Ostbelgien
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Das Jugendbüro
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Der Jugendgerichtsdienst Eupen
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Mehrere ostbelgische Schulen
Die Veranstaltung bot Raum für Austausch und Diskussion – mit dem Ziel, wachsam gegenüber rechtsextremen Tendenzen zu bleiben und frühzeitig gegenzusteuern.
Begleitprogramm: Ausstellung zur NS-Vergangenheit Ostbelgiens
Massenerschießungen – Der Fall Karl Pütz
Eine Ausstellung der Stiftung Topographie des Terrors und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Präsentiert vom Zentrum für Ostbelgische Geschichte (ZOG)
Parallel zur Veranstaltung wurde eine eindrucksvolle historische Ausstellung gezeigt. Sie dokumentiert die nationalsozialistischen Verbrechen zwischen 1941 und 1944 – insbesondere die Massenerschießungen im Osten Europas, denen über zwei Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer fielen.
Zentrale Figur der Ausstellung: Karl Pütz, ein Aachener Jurist und nationalsozialistischer Aktivist, der in den 1930er Jahren in Eupen-Malmedy tätig war. Er baute dort völkische Jugendorganisationen auf, warb aggressiv für NS-Ideologie – und war ab 1941 mitverantwortlich für Massenerschießungen in Osteuropa.