Filmvorführung – Les Misérables

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Am 09. Januar 2024 waren die Kollegen von Wegweiser Ostbelgien zu Gast im Robert-Schuman-Institut in Eupen. Zusammen mit einigen Schülern aus dem 4.Jahr wurde im Rahmen des Französischunterrichts über das zuvor gesehene französische Filmdarma " Les Misérables" von Ladj Ly diskutiert. Diese Initiative ist Teil einer längeren Reihe von Workshops im Robert-Schuman-Institut.

Der Film ist von den Unruhen von 2005 inspiriert, von denen auch Montfermeil betroffen war, wo in diesem Jahr zwei Jungen auf der Flucht vor der Polizei starben und es im Frühjahr 2006 zu erheblichen Übergriffen kam.

Ein Brennpunktgebiet in den Blick zu nehmen, in dem sich verschiedenste Kulturen treffen, in dem sämtliche soziale Konflikte vorhanden sind, kann schnell ins Klischee abrutschen oder zum Betroffenheitskitsch werden. Der Regisseur weicht beiden Fallen elegant aus, in dem er seine Figuren und ihre Konflikte ernst. Und so entsteht das Bild einer Gesellschaft, die jene am Rand längst aufgegeben und vergessen hat. Die froh ist, solange diejenigen stillhalten, sich mit Drogen betäuben und sich gegenseitig bekriegen. Die ihre Macht missbraucht, denn selbst diejenigen, die das Gesetz hier umsetzen sollen, haben Angst oder sind korrupt. Auch sie wissen um den Druck, den eine solche Situation erzeugt, doch alles, was sie tun können, ist die Entladung des Drucks wieder einen Tag aufzuschieben. Der Regisseur spielt die Situation bis zum bitteren Ende durch und stellt die Frage, was passiert, wenn sich die Wütenden und Vernachlässigten nicht mehr bekriegen, sondern verbünden.